Ja wo haben die ersten acht Wochen Physikunterricht denn hingeführt? Diese Frage stellt sich ein Referendar und die Schüler müssen sie mit der ersten Leistungskontrolle bei dem, bisher noch so netten Herrn Studienreferendar, beantworten. Natürlich mussten alle fiesen Klischees bedient werden und die LK wird vor den Osterferien geschrieben.
Damit nichts schief geht haben sich insgesamt fünf Referendare und Kollegen die geplante LK angesehen, umso ernüchternder die Erkenntnis, dass doch nicht alle Schüler mit Spitzenleistungen glänzen und es Einsen und Zweien prasselt, sondern das die Gaußkurve auch in meiner unterrichteten Klasse da ist. Aber das Ziel des Referendariats ist ja, etwas zu lernen. So konnte ich bei der Kontrolle der Arbeiten einiges über meine Klasse lernen, z.B. wer neben wem sitzt oder auch, dass die Wellenlänge roten Lichts 6,81 · 1018 km – ausgeschrieben 6 810 000 000 000 000 000 000 Meter beträgt. Damit komme ich also zur ersten Erkenntnis.
Merke: Verständnis bei den Schülern zu erzeugen, ist doch nicht so leicht, wie gedacht…
Aber ich behaupte auch, in Ansätzen verstanden zu haben, wie wichtig Formulierungen für Schüler sind. Jede Formulierung im Hefter oder aus meinem Mund kann sich rächen und im Ernstfall gegen mich wenden. Das führt dann scheinbar zu solchen freundlichen Auswüchsen wie …
Die Farbe des Lichts ist rot mit ein wenig orange.
Verdeutlicht also, wie wichtig präzise und korrekte Sprechweise im Physikunterricht ist. Ich habe aber auch lesen können, dass ganze Strähle gebrochen werden. Das führt mich zur zweiten und letzten Erkenntnis…
Merke: Pass gefälligst auf wie ein Schießhund, was du sagst und was die Schüler in den Hefter bringen.
Man kann also gespannt sein, ob die Schüler ihre Gaußkurve auch so toll finden und der Studienreferendar weiterhin so nett und leise reden darf, wenn diese erste LK zurück geht. Ich habe jedenfalls eine Menge gelernt und die Schüler… auch ein bisschen was. Lief also doch nicht alles schief.
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